Sonntag, 3. April 2011

ENTSCHLIESSUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS ZUM PROZESS DER INTEGRATION MONTENEGROS IN DIE EUROPÄISCHE UNION (28.2.2011)

Ich bekam einen Brief mit dem Text der Entschließung des Europäischen Parlaments.
Wir betrachten diese Entschließung als ein sehr wichtiges Dokument. Dieses Dokument entstand als eine Zusammenfassung verschiedener Berichte in dem vorangegangenen Zeitraum.
Hier ist, wie ich als ein einfacher Mensch Punkte 5 und 17 dieser Entschließung erlebe.

Punkt 5. "nimmt mit Zufriedenheit zur Kenntnis, dass die IPA-Hilfe in Montenegro gut funktioniert; fordert sowohl die Regierung Montenegros als auch die Kommission auf, das Verwaltungsverfahren für die Beantragung von IPA-Mitteln zu vereinfachen, damit diese für kleinere und dezentral organisierte Bürgerorganisationen, Gewerkschaften und andere Empfänger einfacher zugänglich sind;“




Geschrieben von Igor Pesocki

Ich würde sagen, es funktioniert, aber nicht für jedermann. Unser Verein „Rastimo zajedno“ (Wir wachsen zusammen) ist eine NGO registriert vor vier Jahren. Die Gründung von NGOs ist eigentlich die einzige Möglichkeit für uns, irgendwas für unsere behinderte Kinder zu tun.
Unsere Gemeinde, wie fast alle anderen Gemeinden in Montenegro, hatte absolut keine Einrichtung für Bildung und Betreuung für behinderte Kinder. (Spezielle Kindergärten, Sonderschule, Tagesstätte, etc.). Unsere einzige Geldquelle durch staatliche Behörden ist, der Fond für Nichtregierungsorganisationen.
Wenn wir Geld aus diesem Fonds erhalten wollen, müssen wir jedes Jahr ein neues Projekt für unsere Organisation zu schreiben. Dafür ist es notwendig rund 70 Formblättern auszufüllen und einige zusätzliche Dokumenten.
Bis jetzt haben wir es gemacht, aber aus folgenden Gründen nicht mehr:

Wir können ein wunderbares Projekt machen, aber von der Gemeindekommission hängt es ab, ob das Projekt überhaupt angenommen wird.
Es gibt Gemeinden, in denen Eltern möglicherweise, solche Projekte nicht machen können. Sollten deswegen die Kinder leiden?
Eingentlich sollte dies unter Staatliche Verantwortung laufen ?

Unser Verein bekommt von dem NGO Fond 2000 Euro pro Jahr. (für alle unsere Aktivitäten!). Die Gemeinde schuldet uns vom letztes Jahr 1000 Euro, das bedeutet, wir haben dieses Jahr keinen einzigen Euro erhalten!

NEU - Endlich, die 1000 Euro wurden auf unser Konto eingezahlt. (20.4.2011.)

Unabhängig davon, Ende letzten Jahres sind wir irgendwie in gemieteten Räumen eingezogen, und irgendwie überlebt. Bitte fragt mich nicht wie, es ist eine lange Geschichte. Unsere Sponsoren wollen anonym bleiben, das sagt auch etwas aus.














Wir haben unsere Vereinsräumen selbst dekoriert. Leider, zur Zeit durfte ich nicht unsere Mitglieder und unsere Aktivitäten in diesem Blog zeigen.
Zur Zeit, Berufstätigen arbeiten mit unseren Kinder jeden Samstag ein paar Stunden. Aber etwas ist besser als nichts.












Ah ja, die politische Organisation UNICEF will unseren Projekt auch nicht unterstützen.

Frau Nela Krnić, Leiter für Kinderschutz im UNICEF-Büro
Podgorica in unserem Verein 10.12.2010. (rechts)

Nach einigen Statistik, Montenegro hat insgesamt etwa 670 000 Einwohnern und über 5000 registrierten NGOs! Nur etwa 15% davon sind aktiv, aber das ist auch zu viel.
Wir haben auch NGOs, die jährlich erhalten Hunderttausende oder gar über eine Million Euro.
Schauen wir mal, wer sind z.b.die Spendern NGO "Centar za razvoj nevladinih organizacija“ (Zentrum für Entwicklung der NGOs) (zufällige Auswahl)
Wir können sehen, dass es Sponsoren von der Rockefeller Stiftung, bis zu EU gibt.
Mitgliedern der NGOs profitieren sicherlich, ob noch jemand profitiert, bin ich nicht ganz sicher. Wir haben mit Sicherheit gar nichts davon.
Und wo ist denn die IPA-Hilfe?
Einige erzählen nur schöne Geschichten, erfinden Tausende von Projekte und erhalten dafür tolle Summen.

Punkt 17. "begrüßt die Annahme des allgemeinen Gesetzes über ein Verbot von Diskriminierung am Arbeitsplatz oder bei öffentlichen Dienstleistungen, wobei Unterscheidung aus jedem anderen Grund als der Verdienst zu verbieten ist, und ist der Auffassung, das dies ein wichtiger Schritt bei der Schaffung eines Rechtsrahmens zur Bekämpfung der Diskriminierung ist; stellt jedoch fest, dass es im Gesetz möglicherweise noch Mängel gibt und fordert, dass diese behoben werden; weist mit Nachdruck darauf hin, dass schutzbedürftige Gruppen wie etwa Roma, Aschkali, Ägypter und Personen mit Behinderungen angeblich nach wie vor diskriminiert werden, und dass Diskriminierung aufgrund der sexuellen Ausrichtung und der Geschlechtsidentität immer noch weit verbreitet ist; fordert die staatlichen Stellen Montenegros auf, die Durchführungsmechanismen zur Verhütung, Beobachtung, Sanktionierung und strafrechtlichen Verfolgung von Diskriminierung zu stärken; ist besorgt darüber, dass die Arbeitnehmerrechte von Menschen mit Behinderung nicht uneingeschränkt geachtet werden, und begrüßt in diesem Zusammenhang die vom Gewerkschaftsbund Montenegros (CTUM) und von nichtstaatlichen Organisationen unterzeichnete Erklärung über die Situation von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt;"

Zu Punkt 17 will ich nicht viel zu kommentieren. Wer meinen Blog von Anfang an verfolgt hat, dem ist alles klar. Ich kann nur eines sagen: das Wort "angeblich" tut mir in der Seele weh.
Ich hatte einige Kontakte mit europäischen Beamten. Alle behaupten, dass die Europäische Union für die Probleme in meinem Blog nicht zuständig ist.
Dann werde ich die folgenden Fragen stellen:

Wer ist zuständig für Schweinerei, die in Punkt 17 der Entschließung geschrieben ist?
Was überhaupt tun europäischen Beamten in Montenegro, und zwar seit Jahren?

Über die "angebliche" Diskriminierung behinderter Kinder können wir nicht sprechen.
Wir können nur über "angeblichen Reformen" in Montenegro sprechen!!!


Einige werden vielleicht sagen: Ihr seid allein schuld, für die Wahl einer solche Behörden. Wieder falsch!
Montenegro ist ein kleines Land. Seit Jahren unterstützen die Europäische Union und die USA nachdrücklich unsere Verbrecher. Was uns noch übrig bleibt als sagen: „ja, es ist wahrscheinlich so richtig.“
Der einzige, der ehrlich dieses Thema in unserer Region angesprochen hat, ist der Herr Dick Marty . Dazu gratuliere ich ihm!

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